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Google sagt „Mobile First“ – Ist das wirklich sinnvoll?

2016 sorgte die von Google herausgegebene Doktrin „Mobile First“ unter den SEO-Experten für große Aufregung. Da die mobile Internetnutzung rasant zunahm drohte Google die Indizierung von Websites auf die mobile Version umzustellen. Die Frontend-Designer begannen zuerst die „kleine Variante“ einer Website zu entwerfen, bevor der Desktop gestaltet wird. Auch große CSS-Frameworks wie z.Bsp. Bootstrap folgten diesem Trend und haben die Breakpoints von Klein nach Groß neu geordnet.

Obwohl die Anzahl unterschiedlich großer Endgeräte wieder kontinuierlich steigt (z.B. Phablets oder breite Fernseher, die zum Surfen genutzt werden), muss „Mobile First“ Rechnung getragen werden um ein optimales Ranking in den Google Suchergebnissen zu erzielen.

Wie setzt man Mobile First optimal um?

Grundsätzlich gibt es beim Frontend-Design drei Ansätze: 

  • Man betrachtet die kleinsten Mobilgeräte zuerst.
  • Man konzentriert sich am Anfang auf die größtmöglichen Geräte.
  • Man startet „oldshool“ mit der klassischen Desktop­ansicht mit Websitebreite von 960 Pixeln.

Die Befürworter der „Mobile First“-Devise fordern, dass die Konzeption einer Website beim kleinsten Viewport beginnt und im weiteren Verlauf auf größere Bildschirme ausgeweitet wird. Wenn man die Vorgehensweise allerdings etwas offener betrachtet, sind einige Variationen denkbar, die nicht nur den Design-Prozess optimieren, sondern auch dafür sorgen, dass die neu gestaltete Website deutlicher auf die Bedürfnisse der Nutzer zugeschnitten ist.

So kann die Konzeption für unterschiedliche Viewports entweder linear (also Mobile First von klein zu groß) oder parallel (also schrittweise für alle Displaygrößen) erfolgen, jeweils abhängig von den voraussichtlichen Nutzungsszenarien. Darüber hinaus lässt sich Mobile First auf einzelne Abschnitte des Projektverlaufs beziehen (v.a. die Bereiche Konzeption, Design und Umsetzung) oder es kommt als Devise für den Gesamtprozess zum Einsatz.

Mobile First in der Planungsphase

Am Anfang der Konzeptionsphase ist „Mobile First“ zweifelsfrei von großem Nutzen, da der geringe Platz auf einem Smartphone-Viewport zur Fokussierung auf die wichtigsten Inhalte zwingt. Aus „Mobile First“ wird also „Content First“. Anstatt von vornherein eine große Fläche mit (teils unwichtigen) Inhalten, Modulen und Elementen zu füllen, stehen die wichtigsten Komponenten des Designs im Vordergrund.

So bringt Mobile First nicht nur einen Gewinn für die Gestaltung, sondern auch für die Usability und die „Nutzererfahrung“. Durch das geringe Platzangebot sowie die erzwungene Priorisierung der Inhalte und Funktionen werden vor allem solche Elemente umgesetzt, die voraussichtlich den größten Nutzen für die jeweiligen Zielgruppen bringen.

Designphase unter der Mobile First Devise

Ein „Mobile­ First­“-Ansatz beim Design ist dann die richtige Wahl, wenn sich die mobile Variante stark von der stationären unterscheidet. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn spezielle Funktionen mobiler Geräte (z.B. Touch­steuerung, Lokali­sierung oder Ausrichtung des Geräts) die Gestaltung des Interface stark beeinflussen oder wenn das mobile Interface tendenziell in Richtung Web-App gehen soll. Wenn auf der Website nur in geringem Maße zwischen mobiler und stationärer Nutzung unterschieden wird, kann problemlos auf die parallele Gestaltung der einzelnen Inhaltselemente gesetzt werden.

Machen Sie Ihre Website fit für mobile Geräte

„Mobile First“ bedingt auf jeden Fall ein responsives Webdesign. Über sogenannte Media Queries und CSS-Breakpoints werden die Inhalte beim responsiven Design an die unterschiedlichen Displaygrößen angepasst. Im Idealfall sind auf Smartphone und Desktop die gleichen Informationen, halt unterschiedlich dargestellt, verfügbar.

Dieser Idealfall sollte auf jeden Fall angestrebt werden, da Google zwischenzeitlich alle Websites auf mobile Indizierung umgestellt hat. Das heißt die Inhalte werden vom Google Bot in der „Mobilen Ansicht“ gecrawlt. Websites, die mobil nicht optimiert sind werden gegenüber dem Mitbewerb im Ranking das Nachsehen haben. Prüfen Sie ihre Website selbstkritisch auf dem Smartphone. Vielleicht haben Sie das noch nie getan. Über 50 % Ihrer Website Besucher haben das auf jeden Fall schon getan. Wer die Mobile Website vernachlässigt den betraft nicht nur der Googlebot, sondern auch ihr Website Besucher mit einem schnellen Absprung.

März 2021 – „Mobile only“ kommt

Die Frist für reine Desktop Websites läuft ab. Es ist nicht 5 vor 12, nein es ist schon 5 nach 12. Google wird ab März 2021 nur noch Webseiten, die für mobile Geräte optimiert sind, indizieren. Nicht responsive Websites werden nach und nach aus dem Google Index verschwinden. Lesen hier weiter.

Schlussbemerkung

Mobile First ist auch heute noch das zentrale Thema bei der Erstellung und Optimierung einer Website. Diesen Aspekt sollten und dürfen Sie nicht außer Acht lassen wenn die Website den gewünschten Erfolg haben soll. Besonders unter der Drohung, dass Google ab März 2021 nur noch mobile Inhalte indiziert Lassen Sie sich von uns beraten.