Ohne zu übertreiben ist USB nicht nur die populärste aller Schnittstellen zum PC sondern auch die flexibelste. Datenübertragungsraten jenseits von 300 Mbyte pro Sekunde machen diesen Standard auch für externe Festplatten zum Muss. SATA kann man in diesem Zusammenhang getrost vergessen. Richtig erwachsen geworden ist der USB-Anschluss aber erst in den letzten Monaten mit der eigentlich nicht ganz neuen Spezifikation 3.0 aus 2008.
Der neue Standard USB 3.0 wurde als Spezifikation im Jahr 2008 eingeführt und jetzt, genauer gesagt im Januar 2013, wurden die ersten USB 3.0-fähigen Mainboards von Asus und Gigabyte auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas vorgestellt. Das sind immerhin 10 Jahre seit der Einführung von USB 2.0, das heutzutage der Standardanschluss für Computerperipheriegeräte ist. Im Laufe des Jahres werden mehr und mehr USB 3.0-Geräte auf den Markt kommen, aber der endgültige Durchbruch wird wohl frühestens 2011 sein, wenn auch Intel, AMD und Nvidia diesen Standard unterstützen. Für den Bereich der Betriebssysteme ist es wahrscheinlich gut, wenn die Massenverbreitung noch etwas auf sich warten lässt: Windows 7 kommt von Haus aus noch ohne entsprechende Treiber (aber es wird wohl daran gearbeitet), Windows 8 ist auf dem aktuellen Stand und auch Apple ist mit den neuesten OS Versionen gerüstet. Linux beherrscht USB 3.0 seit September 2009 mit dem Release der Kernelversion 2.6.31.
Die Frage ist jetzt natürlich:
Was bietet USB 3.0 (auch SuperSpeed USB genannt) im Vergleich zu USB 2.0 (Hi-Speed)?
Mit zwei Worten: höhere Übertragungsraten.
Zum Vergleich:
USB 1.1 hatte eine Bandbreite von 12 Mbit/s und eine Übertragungsrate von 1,4 MB/s.
USB 2.0 hat dagegen schon eine Bandbreite von 480 Mbit/s und eine Übertragungsrate von bis zu 57 MB/s – das ist eine vierzigfache Steigerung.
USB 3.0 wird nochmal schneller. Die maximale Bandbreite liegt bei 4,8 Gbit/s, die Übertragungsrate bei bis zu 572 MB/s – zehnmal so schnell wie USB 2.0.
Und was bringt mir die 10 fach höhere Übertragungsgeschwindigkeit von USB 3.0?
Das kommt darauf an. Bei Eingabegeräten oder auch Druckern wird sich nicht spürbar etwas ändern. Die Stärken von SuperSpeed USB werden erst bei Datensicherung und -wiederherstellung offensichtlich.
Laut “Chip” dauert es mit USB 3.0 kaum länger als 30 Sekunden, um 4,7 GB an Dateien von einer externen Festplatte auf eine interne zu verschieben. Das entspricht dem Inhalt einer DVD. Stundenlange Datensicherungen (oder schlimmer, Datenwiederherstellungen) gehören so der Vergangenheit an.
Außer der hohen Übertragungsgeschwindigkeit bietet SuperSpeed USB auch einen Stromsparmodus. Dieser schaltet sich automatisch ein, wenn die Leitung inaktiv ist. Das Gerät am anderen Ende der Leitung bleibt zwar betriebsbereit, aber der Stromverbrauch wird enorm verringert, was sich am Ende deutlich auf der Stromrechnung bemerkbar machen kann.
Muss ich jetzt also alle meine Geräte gegen die jeweiligen USB 3.0-Modelle umtauschen?
Nein, das ist nicht nötig. USB 3.0 ist, wie auch schon USB 2.0, abwärtskompatibel. Die Übertragungsraten von USB 2.0-Geräten bleiben zwar dieselben wie zuvor schon, aber man kann neue und alte Geräte vom gleichen Rechner aus laufen lassen. Solange der Chipsatz des Mainboards USB 3.0 nicht unterstützt, laufen aber auch die neuen Peripheriegeräte “nur” mit 70% der erreichbaren Geschwindigkeit.
Allerdings sollte man anfangen, sich Gedanken über die Zukunft von Rechner und Peripheriegeräten zu machen. Bei bald anfallenden Neuanschaffungen macht es Sinn, auf USB 3.0 zu umzusteigen. Wer sich in nächster Zeit z.B. eine externe Festplatte zulegen möchte sollte auf die USB 3.0-Schnittstelle achten.