Nicht nur Julius Cäsar und unser Ex-Bundespräsident Christian Wulf haben den Rubikon überschritten, sondern auch KISSmetrics, ein Startup aus dem Bay Area von San Francisco. KISSmetrics positioniert sich selbst gerne als Mitbewerber des durchaus umtrittenen aber von Webmastern geschätzten Google Analytics Tool. Da ich selbst Ende 1990 in die Entwicklung eines Kunden Information und Steuerungs Systems ( KISS ) für großflächige Möbelhäuser involviert war, ist mir das Sammeln von Kundeninformationen, schon aus der Zeit als das Internet noch in den Kinderschuhen steckte, nicht fremd. Daten wurden damals akribisch in den aufkommenden Datawarehouses, aus unterschiedlichsten Datenquellen, gesammelt. Heute werden schlicht und ergreifend Cookies eingesammelt. Wundert man sich doch sehr, wenn man einmal nach Autoreifen gegoogelt hat, dass man anschließend auf wundersame Weise, plötzlich auf den verschiedensten Webseiten Werbung von Reifenshops sieht.
Natürlich ist klar und wir wissen aus eigener Erfahrtung
KISS ist nicht gleich KISS !
Und die Namensgleichheit von KISSmetrics mit meinem Tool aus den 90ern ist nur zufällig. Nichtsdestotrotz ziehlt KISSmetrics in die gleiche Richtung! Wenn auch mit unlauteren Mitteln. Der unbedarfte Surfer ist diesen Machenschaften hilflos ausgeliefert. Weder das Unterbinden von Cookies, noch das Löschen von Cookies oder das Wechseln des Browsers hilft. Herausgefunden hat dies die renomierte Universität von Berkeley. Die Wissenschaftler beschäftigten sich bereits seit 2009 mit Flash-Cookies und LocalStorage-Objekten, welche sich verwenden lassen, um Surfer zu verfolgen. Hierbei sind prominente Websites untersucht worden. Dabei ist man auf diesen Zombi-Cookie von KISSmetrics gestoßen, der sich nach dem Löschen selbst wiederbelebt. Die prominenteste Seite, die sich dieser kruden Technik bedient, ist Hulu.com. tn3 berichtete.
Der Cookie von KISSmetrics ist „unbreakable“
und schlau, denn er verbindet auf intelligente Weise Informationen mit einer eindeutigen User ID, die er auf unterschiedlichen Webseiten ablegt. In der Summe der Informationen ergibt sich so ein perfektes Surfer-Profil durch das Internet. Wer einmal getrackt wurde entkommt nicht mehr und ist browserunabhängig, weltweit im Internet verfolgbar. Richtig spannend wird es allerdings auf KISSmetrics getrackten Seiten, die zum Beispiel einen Webshop enthalten, wo Name und Adressdaten beim Kauf abgefragt werden. Denn nun kommt :
Die wundersame Verwandlung vom anonymen, zum personenbezogen Profil.
In klassisch, amerikanischer Sheriff Manier behauptet die BoyGroup von KISSmetrics, angeführt von einem indischen Programmierer, auf Ihrer Webseite in [ About us : WHAT WE CAN DO BEST ]
[quote type=“quote1″ color=““ background=““ width=““ align=““ textshadow=““]“In 2008, we set out to build an analytics solution that helped businesses measure what mattered. We started this process by learning and understanding their needs, and then iterating versions of our product based on their feedback. The end result? A robust analytics solution that provides actionable insights, yet is incredibly easy for every member of your team to use.“[/quote]
und weiter gehts mit
[quote type=“quote1″ color=““ background=““ width=““ align=““ textshadow=““]“Three years and thousands of customers later, we’ve learned a ton about how KISSmetrics customers think, and have built a powerful solution based on what people really want and need from an analytics tool …“[/quote]
Soweit so gut.
Ich meine : Auch tausende Kunden später haben die Jungs nichts, außer dem Basteln eines „robusten Cookies“, gelernt. Denn der Schuss wird nach hinten losgehen. Wenn es um die Anonymität im Internet geht reagieren die User gerne mal allergisch. Die Story von KISSmetrics wird keine Erfolgsstory denn :